Demokratie in Gefahr? Rechte Erscheinungsbilder in unserer Region

Die Grünen Twistringen laden ein zu einem Themenabend mit der Journalistin Andrea Röpke am Donnerstag, 25. Mai 2023, im Gasthaus „Zur Penne“

Demokratiefeindliches „Querdenken“, Reichsideologien, antisemitischer Verschwörungsglauben – auch im Landkreis Diepholz und den angrenzenden Regionen gibt es aktuell rechte Demonstrationen und weitere Aktivitäten der rechten Szene. In Twistringen wird dieser aggressive Protest u. a. im Rahmen der so genannten Montagsspaziergänge von der AfD gesteuert. Doch was bedeutet das für uns als Gesellschaft? Welche Antworten finden wir darauf? Die Grünen Twistringen laden am Donnerstag, 25. Mai 2023, um 19 Uhr, im Rahmen ihres neuen Themenabend-Formates „TWUSTER GRÜN SCHNACK“ alle Interessierten zu einem Vortrag der renommierten Journalistin und Autorin Andrea Röpke in das Gasthaus „Zur Penne“ ein.

Andrea Röpke, die auch an der aktuellen ZDF-Dokumentation „Geständnisse eines Neonazis“ mitgewirkt hat, beschäftigt sich schon seit vielen Jahren im Rahmen ihrer journalistischen Arbeit mit der rechten Szene in Deutschland, mit ihren Akteuren, ihren Zielen und ihrem Vorgehen. Der Widerstand von Rechts formiert sich zumeist unauffällig im Hintergrund und wird dort zunehmend radikaler. Die Corona-Pandemie mit all ihren gesellschaftlichen Herausforderungen hat Teile der extrem rechten Szene in ihrem Kampf um die Durchsetzung ihrer Vorstellung von Kultur und Bildung bestärkt. Vermehrt gründen sich seit einiger Zeit illegale Lerngruppen und Schulen. So wird auch die „Freilerner“-Szene unterwandert, um gezielt Einfluss auf die Lehrinhalte zu nehmen. Zudem versucht eine pro-russische heterogene Bewegung den Ukraine-Krieg für sich zu nutzen, um gesellschaftsfähiger zu werden. Parallel dazu betreiben völkisch-nationalistische Netzwerke rechte Jugendarbeit in der Region. Ein Beispiel dafür ist „Der Freibund“.

Und dennoch ist immer noch wenig über die neuen rechten Erscheinungsbilder und Strategien bekannt – wenig geschieht präventiv, um dieser Gefährdung der Demokratie entgegentreten zu können. Die Journalistin und Autorin Andrea Röpke möchte an diesem Abend die Teilnehmer*Innen aufklären und ihnen Hintergrundwissen an die Hand geben. Denn es ist wichtig, rechte Strukturen zu erkennen und die Motive, die Strategien und die Vorgehensweisen agierender Personen zu verstehen, um ihnen entgegenwirken zu können – sei es als Privatperson, als Mitarbeitende in der Gemeinde, der Verwaltung oder sozialen Trägern. Zudem wird die Mobile Beratung Niedersachen gegen Rechtsextremismus für Demokratie an diesem Abend ihr Angebot vorstellen.

Der Eintritt ist frei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Entsprechend § 6 Abs. 1 VersG sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Versammlung ausgeschlossen. Die Veranstalter behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.


Andrea Röpke (Dipl. pol.), Jahrgang 1965, ist freie Journalistin mit Spezialgebiet Rechtsextremismus und zahlreichen Veröffentlichung von Inside-Recherchen, u. a. für den WDR, in der taz, beim NDR und in Fachportalen. Sie ist Autorin mehrerer Bücher und hat viele Auszeichnungen erhalten, u. a. »Das unerschrockene Wort« (2009), »Journalistin des Jahres« (Kategorie Politik, 2011), Paul-Spiegel-Preis für Zivilcourage (2015), Otto-Brenner-Preis (2017)

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