Agroforstwirtschaft – Modell mit Zukunft? Ein Praxisbericht!

Rennig Söffker aus Martfeld und Grünen-Politiker Josef Voss berichten über Erfahrungen und Herausforderungen

Twistringen, den 19.03.2023

Was ist Agroforstwirtschaft? Welche Vorteile birgt diese Form der nachhaltigen Landwirtschaft? Warum kann sie eine Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft sein? Der Ortsverband von Bündnis 90/DIE GRÜNEN aus Twistringen will es wissen und lädt alle Interessierten zu einemThemenabend am Freitag, den 31. März 2023, ab 19:00 Uhr, in das Gasthaus „Zur Penne“ in Twistringen ein. Rennig Söffker aus Martfeld hat sich auf den Weg gemacht, das Konzept der Agroforstwirtschaft in der Praxis zu testen und wird von seinen Erfahrungen berichten. Zudem wird Josef Voß von der Landesgeschäftsstelle Bündnis90/DIE GRÜNEN vor Ort sein und Einblick geben in die aktuellen politischen Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft in unserer Region.

Bäume können eine herausragende Rolle spielen, wenn es darum geht, neue Wege für eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft zu beschreiten. Wie der Name Agroforstwirtschaft vermuten lässt, werden Bäume und andere mehrjährige Gehölze mit landwirtschaftlich genutzten Flächen kombiniert und tragen damit zur Gesundheit und Ertragsfähigkeit des Bodens maßgeblich bei. Sie bewahren den Boden vor Austrocknung und Erosion und das Grundwasser vor dem Eindringen gefährlicher Stoffe wie Dünger und Pflanzenschutzmittel. Zudem schützen sie das Klima durch ihre Fähigkeit zur CO2-Speicherung und bieten heimischen Tierarten wichtige natürliche Lebensräume – ein zentraler Beitrag für die Artenvielfalt. Bäume wie Obst- oder Walnussbäume können dabei sogar selber Erträge liefern und das Spektrum landwirtschaftlicher Produkte und regionaler Märkte bereichern. Agroforstwirtschaft gibt es im Ackerbau, Bäume und Gehölze können aber auch bei der Tierhaltung in Kombination mit Weideflächen sinnvoll eingesetzt werden. Die Agroforstwirtschaft an sich ist nicht neu und kann auf eine lange Tradition bis in die Frühzeit menschlicher Ackerkulturen zurückblicken. Tatsächlich verlor diese Form der Landwirtschaft vor allem mit der Industrialisierung an Bedeutung. Gehölze und Bäume wurden zunehmend aus dem Landschaftsbild entfernt, um eine intensivere Nutzung der Flächen mit großen Gerätschaften zu ermöglichen. Die Folgen dieser Intensivbewirtschaftung für das Klima und die Umwelt sehen wir heute. Agroforstwirtschaft kann also mit bewährten Konzepten von gestern die Fragen von morgen beantworten – wenn die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen stimmen. Denn trotz aller Vorteile sind die Kosten zur Etablierung und zum Bewirtschaften eines Agroforstwirtschaftsbetriebes zunächst höher. Auch die langfristige Flächenbindung durch langsamwachsende Gehölze ist unter Effizienzkriterien ein kritischer Faktor. Es braucht also gute Förderkonzepte und politische Rahmenbedingungen, um Landwirten, die schon heute unter schweren ökonomischen wie ökologischen Bedingungen agieren, den Umstieg zu ermöglichen. Doch wie sieht die staatliche Förderung aus? Welche Änderungen gibt es 2023? Was wird in der Praxis konkret benötigt? Rennig Söffker und Josef Voß wollen neue Diskurse anstoßen und mit den Teilnehmenden über Chancen, praktische Möglichkeiten der Umsetzung und Herausforderungen ins Gespräch kommen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

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